MS-DOS - eine kleine History

MS-DOS ist die Abkürzung für MICROSOFT DISK OPERATION SYSTEM.
Ohne ein Betriebssystem kann man mit keinem Computer etwas anfangen. Ein Betriebssystem ist quasi die Sprache, mit dem wir mit dem Computer kommunizieren.

Im August des Jahres 1981 wurde von der Firma IBM ein kleiner Rechner mit dem Namen Personal Computer (PC) vorgestellt, den wir noch als XT in Erinnerung haben. Dieser erste Rechner hatte damals noch keine Festplatte, sondern zwei 5 1/4 Diskettenlaufwerke. Es bewarben sich mehrere Firmen für das Betriebssystem und Microsoft erhielt den Zuschlag für das Betriebssystem MS-DOS 1.0 . Die Disketten konnten damals nur einseitig bearbeitet werden. Das Betriebssystem erschien auf einer einzigen Diskette und enthielt einen Interpreteter für Stapeldateien und die folgenden Befehle: Directory (dir), Rename (ren), Erase/Delete (del), Copy, Type, Pause, Check Disk (chkdsk), Date, Format, System (sys), und Time. Dieses Sytem bestand aus 4000 Zeilen Assemblercode und konnte einen Arbeitsspeicher bis 64 kb verwalten.

Ab der Version MS-DOS 1.1, die im Mai 1982 erschien war die zweiseitige Bearbeitung von 320 kb-Disketten möglich. Diese Version erschien als Upgrade für IBM.

August 1982: MS-DOS 1.25 wurde fertiggestellt. Es war fast dieselbe Version wie 1.1 und wurde an andere Computerhersteller, wie Compaq und Zenith ausgeliefert.

Im März 1983 machte der PC einen grossen Sprung nach vorne als der erste XT mit einer 10 MB Festplatte vorgestellt wurde. Die konnte immerhin 10 Millionen Zeichen verarbeiten.
Mit der Einführung des Betriebssystems MS-DOS 2.0 konnten erstmals Unterverzeichnisse angelegt werden. Ausserdem wurde das Drucken im Hintergrund unterstützt.

Die Version MS-DOS 2.1 nahm erstmals Rücksicht auf länderspezifische Eigenheiten. (Schreibweise des Datums etc)mit Unterstützung des IBM PCjr.

Die Version MS-DOS 2.11 nahm Rücksicht auf verschiedene andere Schreibweisen und trat nun ihren Siegeszug über die ganze Welt an.

Ende 1984 erschienen die Version MS-DOS 3.0 Diese konnten sich bereits auf den Nachfolger des XT, den AT, einstellen. Diese Version unterstüzte nun 1,2 MB-Diskettenlaufwerke und es konnten erstmals grössere Festplatten bis 20 MB verwaltet werden.

Im März 1985 erschien die Version MS-DOS 3.1, diese wurde netzwerktauglich und konnte erstmals den Speicherbereich oberhalb von 640 kb ansprechen. (Windows 1.0 wurde herausgebracht).

Die nachfolgende Version 3.2 (April 1986) brachte nur kleinere Verbesserungen, nämlich die Unterstützung der 3 1/2 Zoll-Disketten. bis 720 kb (DD-Disketten)

Im April 1987 erschien die Version MS-DOS 3.3. Diese konne die Festplatte in Partititonen unterteilen und unterstützte nun auch 1,44 MB-Disketten (auch HD genannt) Zudem erhält die Version 3.3 die Möglichkeit zur Erstellung selbstablaufender Programm-Routinen, den sogenannten Batch-Dateien.

MS-DOS 4.0 (Juli 1988) kam nun mit einer grafischen Oberfläche, der DOS-Shell, daher, fand aber keinen grossen Zuspruch.

MS-DOS 4.01 erschien im November 1988. Hier machte die Entwicklung ebenfalls einen grossen Sprung nach vorn: man ist nicht mehr auf 32 MB grosse Festplattenpartitionen angewiesen - möglich sind jetzt bis zu zwei Gigabyte (GB)

Ab der Version MS-DOS 5.0, welche im Juni 1991 erschien, wurde die Unterstützung des hohen Speicherbereiches und die Möglichkeit, gelöschte Dateien wiederherzustellen, eingeführt. Eine bessere Speicherverwaltung wurde eingeführt: es unterstützt XMS (Extended), EMS (Expanded) und HMA-Speicher. Ausserdem bringt diese Version 5 eine überarbeitete DOS-Shell und einen komfortablen Text-Editor heraus (edlin wird überflüssig), dieser Editor, der heute noch in Windows verwendet wird, kann bis zu 64 kb grosse Textdateien erstellen und bearbeiten und verfügt über eine Zwischenablage.

Die Versionen MS-DOS 6.0 (August 1993) sowie 6.2 (November 1993), 6.21 (März 1994) und MS-DOS 6.22 (April 1994) brachten noch einmal kleinere Verbesserungen in der Festplattenverwaltung (Grösse und Komprimierung) Mit der Einführung des Betriebssystems Windows 95 (Chicago) wurde die Weiterentwicklung des Betriebssystems MS-DOS entgültig eingestellt.

Das Betriebssystem MS-DOS 6.22 wurde nur wegen eines Rechtsstreites mit der Firma Stacker eingeführt. Microsoft wurde von einem Gericht dazu verurteilt, den Namen dblspace (Komprimierungssoftware) nicht mehr zu verwenden und führte den Namen drvspace ein, der heute noch unter Windows verwendet wird.

 

Quelle: MS-DOS für Einsteiger (Data Becker) 1989,
das MS-DOS Handbuch für die Version 6.2 und eigene Recherchen